You never get a second chance to make a first impression
Der Moment, in dem wir jemanden zum ersten Mal treffen, ist meist entscheidend für das künftige Verhältnis. Ganz besonders gilt das auch für Geschäftsanlässe, bei denen man Englisch sprechen muss. Grund genug, sich vorab Gedanken über das perfekte Auftreten zu machen.
1. Die richtige Ansprache: John oder Mr. Smith?
Was viele Deutsche irritiert, ist die Frage, ob man im Englischen Geschäftspartner einfach mit dem Vornamen anreden darf. Die Irritation wird dadurch verstärkt, dass man in der englischen Sprache nicht zwischen Du und Sie unterscheidet.
Spreche ich meinen Geschäftspartner also mit John oder mit Mr. Smith an?
Der Vorname ist absolut in Ordnung, denn im englischsprachigen Raum ist es normales Geschäftsgebaren, Kollegen, Vorgesetzte, Geschäftspartner und sogar Kunden mit dem Vornamen anzusprechen. Es spielt dabei keine Rolle, ob man sich schon sehr lange kennt oder sich gerade erst kennengelernt hat.
Dieses Benutzen des Vornamens ist nicht vergleichbar mit dem Duzen im Deutschen. Dennoch haben Deutsche speziell in Geschäftsbeziehungen oft Zweifel, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. In vielen Fällen wird dann einfach versucht, die Anrede zu umgehen oder es wird zu lange die förmliche Form mit Mr/Mrs/Ms angewendet. Beides ist keine gute Idee.
Die Anrede zu umgehen, kommt bei englischsprachigen Geschäftspartnern nicht gut an, denn der Name ist wichtig und man möchte schon mit seinem Namen angesprochen werden. Man benutzt den Namen auch viel häufiger während der Unterhaltung als im Deutschen.
- Nice to see you again, Peter.
- How are you today, Sandra?
- Did you have any questions, Mark?
Wenn du nun verunsichert bist und beim förmlichen Mr. Smith bleibst, könntest du sogar unnötige Hürden in einer Geschäftsbeziehung aufbauen. Besser ist es, gleich für klare Verhältnisse zu sorgen.
Ich empfehle den Teilnehmern meiner Business-Englisch-Kurse auch, sich vor einem Zusammentreffen mit englischsprachigen Geschäftspartnern zu einigen, wie man die Ansprache untereinander handhaben möchte. Sonst läuft es vielleicht auf eine merkwürdige Situation hinaus, in der du im Meeting die englischsprachigen Geschäftspartner mit Vornamen ansprichst, die eigenen Kollegen aber mit Herr oder Frau.
2. Der erste Schriftkontakt: lieber erstmal formell bleiben
Kursteilnehmer fragen mich oft, warum fremde Geschäftspartner sie gleich mit „Dear Peter“ anschreiben, obwohl sie sich doch noch gar nicht kennen. Wichtig ist zu wissen, dass „Dear Peter“ in diesem Fall nicht mit „Lieber Peter“ übersetzt werden sollte. „Dear“ ist eine der förmlichsten Anreden, vergleichbar mit dem deutschen „Sehr geehrter …“
Entsprechend sind in englischen E-Mails oft folgende Förmlichkeitsstufen zu sehen:
- Dear Ms Brown
- Dear Mary
- Hello Mary
- Hi Mary
- Mary
- Hi
- … gar keine Anrede
3. Den richtigen Zeitpunkt für die informelle Anrede erkennen
Ich empfehle Deutschen in der schriftlichen Kommunikation mit englischen Muttersprachlern beim ersten Kontakt eher etwas formeller zu sein. Aber ab dem zweiten Kontakt sollte man auch hier zum Vornamen wechseln. Achte auch auf die Signale, die dir dein Geschäftspartner sendet.
Ein Beispiel: Du beginnst deine erste E-Mail mit Dear Ms Brown. Schreibt Ms Brown zurück, spricht dich mit Vornamen an und unterschreibt mit Best regards, Mary, dann ist das ein deutliches Zeichen, dass du ebenfalls die Anrede mit Vornamen nutzen solltest.
Anders ist es, wenn das Verhältnis einen deutlichen Statusunterschied hat. Wenn beispielsweise eine Studentin an eine Professorin schreibt, ein Angestellter an den CEO oder wenn man den Präsidenten eines Landes anschreibt. In diesen Fällen sollte man den Rangunterschied wahren und die förmliche Form benutzen.