Deutsche Geschäftsleute kommunizieren gern effizient und sind dafür in vielen Kulturen berühmt-berüchtigt. So fällt mir auch in meinen Business English Kursen immer wieder auf, wie schwer sich Deutsche mit Small Talk tun. Sie halten ihn für zu privat oder für Zeitverschwendung. Dabei ist Small Talk in vielen Kulturen ein essentieller Bestandteil jedes Business-Gesprächs. Ohne ihn gibt es schlicht keinen Geschäftsabschluss!

Small Talk gilt als die Kunst, durch scheinbar belanglose Themen Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen. Während er in Deutschland oft schnell übersprungen wird, werdet ihr mit dieser scheinbaren Gesprächseffizienz in vielen anderen Ländern Schiffbruch erleiden. Es lohnt sich deshalb, englischen Small Talk zu trainieren.

  1. Mit offenen Fragen Themen für das Gespräch finden

Der Trick ist, Gemeinsamkeiten zu finden, die Gesprächsstoff bieten. Sobald gemeinsame Interessen da sind, gelingt es, ein Gespräch zu vertiefen und das Gegenüber besser kennen zu lernen.

Um diese Gemeinsamkeiten zu finden, nutzt offene Fragen – also Fragen, auf die man nicht einfach mit Ja oder Nein antworten kann.

Im Englischen beginnen diese Fragen mit What, Where, When, Who, Why, How, How much und How many.

Beispiel:

„What have you seen of Lüneburg so far?” ist besser als „Do you like Lüneburg?”

Im ersten Fall ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, dass ihr mehr über euren Gesprächspartner erfahrt und euch selbst wieder einbringen könnt, als im zweiten, wo ihr mit Pech nur ein Ja oder Nein als Antwort bekommt.

  1. Selbst offen antworten und dem Gesprächspartner Themen bieten

Achtet auch bei euch selbst darauf, offen zu antworten.

Wenn euch beispielsweise jemand fragt „Did you have a good flight?”, antwortet nicht nur mit „Yes, I did.”, sondern gebt mehr Informationen: „Yes, thank you, it was very comfortable and the service was excellent.”  Ihr solltet dann auch gleich eine Gegenfrage stellen: „Have you ever flown with Lufthansa?“

Small Talk muss man sehen wie ein Tennisspiel. Man spielt den Ball immer wieder zurück und hält damit das Gespräch am Laufen.

  1. Kulturelle Eigenheiten im Land des Gesprächspartners beachten

Natürlich sollte man sich immer vor einer Geschäftsreise über die Small Talk Gepflogenheiten des Landes erkundigen, um sicher zu sein, dass man in keine Fettnäpfchen tritt. Zum Beispiel kann man in den USA ohne Weiteres seinen Geschäftspartner fragen, was seine Frau beruflich macht, aber in Saudi-Arabien wäre die Frage nach der Ehefrau tabu.

Deutschland wird auf der ganzen Welt als Geschäftspartner geschätzt. „Made in Germany“ ist ein Qualitätssiegel. Aber die Art und Weise, in der Deutsche häufig kommunizieren, kann im Ausland verwirrend wirken. Denkt daran, wenn ihr das nächste Mal wieder eine hochgezogene Augenbraue seht. Achtet darauf, euren eigenen englischen Kommunikationsstil ein wenig zu entschärfen.

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